5 Fragen an: Thomas Honemeyer von 4digital

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1991 gründete Thomas Honemeyer die InSys AG. Als Vorstand begleitete und gestaltete er die erfolgreiche digitale Transformation von Unternehmen in ganz Deutschland. Im Kurzinterview stellt er sich unseren Fragen zum Thema Digitalisierung:

 


1.
Was bedeutet „Digitale Transformation“ für Sie?

Digitale Transformation ist in meinen Augen eine der größten unternehmerischen Herausforderungen unserer Zeit.

Wir sehen neben der fortschreitenden Optimierung interner Prozesse und Methoden durch neue digitale Werkzeuge, wie die Digitalisierung auch die aktuellen und über Jahre erfolgreichen Geschäftsmodelle nahezu aller Organisationen verändert.

Neben der Bedrohung der eigenen Marktposition durch plötzlich neu am Markt erscheinende digitale Marktteilnehmer bedeutet die digitale Transformation aber auch eine enorme Chance, das eigene Geschäftsmodell abzusichern oder selbst neue Tätigkeitsfelder oder Produkte zu erschließen.

 

2. Vor welchen Herausforderungen/Problemen standen Sie bei der Umsetzung von digitalen Geschäftsmodellen?

Als einer der führenden Partner der Microsoft Deutschland GmbH waren wir besonders früh selbst von der digitalen Transformation „betroffen“.

Microsoft hat bereits vor Jahren damit begonnen, sein Geschäftsmodell weg von hohen projektbezogenen Einmalumsätzen hin zu monatlich abzurechnenden Vertragsverhältnissen (pay what you use) umzustellen. Zeitgleich begann die Verlagerung von immer mehr Anwendungen und Daten in Cloudlösungen. Beide Transformationen hatten große Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell.

 

3. Welche Maßnahmen haben Sie bereits in Ihrem Unternehmen dafür getroffen?

Auf kaufmännischer Seite war der gesamte Vertriebsprozess inkl. der Bonifizierung der Account Manager neu zu gestalten – weg von Projektumsätzen hin zu Dauerschuldverhältnissen. Neue Abrechnungstools mussten erprobt und eingeführt werden, um monatlich die „Pay-what-you-use“-Umsätze unserer inzwischen mehr als 80.000 Cloud-Anwender zu fakturieren.

Auf der Seite des technischen Personals bedeutete die Einführung von Cloudservices zeitgleich eine große Herausforderung für ein Unternehmen unserer Branche. Microsoft erbringt heute einen Großteil der klassischen Systemhausleistungen (Wartung, Updates, etc.) selbst im Rahmen seiner Managed Services. Zur Auslastung der vorhandenen Organisation mussten neue Betätigungsfelder und Lösungen gefunden werden.

Die enge Zusammenarbeit unserer vier Unternehmen im Verbund der 4digital sind das Ergebnis dieser Transformation.

 

4. Wie sehen Ihrer Meinung nach Organisationsstrukturen in der Zukunft aus?

Um erfolgreich Neues tun zu können, benötigen Organisationen jeder Größe heute ein digitales Fundament. Wir meinen damit das Zusammenspiel moderner digitaler Tools (wie z.B. Microsoft Teams) und einer modernen digitalen Unternehmenskultur. „Wir wollen mehr als mit neuen Dingen Altes zu tun!“ – so sagte es einer unserer Kunden kürzlich so schön.

Beides – Technik und Kultur – müssen sich im Rahmen eines „Modern Workplaces“ ergänzend zusammenfinden und dieser digitale Modern Workplace bildet so die Grundlage für die eigentlichen Aufgaben Innovation und Transformation.

Der Modern Workplace ermöglicht neue Organisationsstrukturen. Diese sind vor allem mit den Attributen „dynamisch“, „abteilungsübergreifend“, „mobil“ und „spontan“ zu beschreiben. Der moderne Mitarbeiter schuldet Resultate, nicht seine Zeit oder einen bestimmten Aufenthaltsort.

 

5. Welchen Stellenwert hat die D2i Conference für Sie in Ostwestfalen?

Ich freue mich, dass wir mit der D2i Conference in OWL eine Plattform haben, auf der wir die Fortschritte in Sachen digitaler Transformation sichtbar machen können. Regional und überregional zeigt der starke Wirtschaftsraum OWL hier erneut seine Bedeutung und aktive Mitwirkung bei richtungsweisenden Entwicklungen.

 

Herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.

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